Historisches Material aus dem Fundus von Dr. Joachim Blödorn, Berlin/Aachen
Alles schon einmal dagewesen...
Wenn dieses noch immer modern wirkende Fahrzeug jemals in Serie gebaut worden wäre wäre es heute ein Oldtimer und würde mit einem H-Kennzeichen herumfahren - es ist tatsächlich über 35 Jahre alt!
Man kann sich nur wundern welche guten Ideen schon im letzten Jahrhundert veröffentlicht wurden und hier und da als neuer Wein in alten Schläuchen wieder auftauchen. Hier z.B. das Thema Fußgängersicherheit bzw. "Äußere Sicherheit", um die Zweiradfahrer nicht zu vergessen.
In dem oben abgebildeten* Uni-Car von 1981, dem Ergebnis eines vom damaligen BMFT geförderten Forschungsprojekts einer Hochschularbeitsgemeinschaft (siehe Original-Faltblatt bzw. etwas ausführlicher hier vom ILS / TU Berlin) wurden z.B. viele Ideen zum Fußgängerschutz sogar fahrfertig - ich bin selbst 1979 damit durch Berlin gefahren - in 4 Prototypen realisiert und zuvor ausgiebig in Crashversuchen getestet. Schieben Sie einmal die Maus auf´s Bild und der Prototyp in der TU Berlin 2002 erscheint. Dieser steht heute allerdings im TECHNOSEUM. 30 Jahre später taucht das eine oder andere als sensationelle Neuentwicklung wieder auf - erstaunlich, oder? Die anderen Fahrzeuge existieren wohl auch noch heute, nur teilweise etwas unbeachtet abgestellt und (wie ihre Erbauer mittlerweile ebenso ...) vom Zahn der Zeit gezeichnet. Die Prototypen aus Stuttgart und Darmstadt findet man z. B. hier abgebildet.
Da ich damals für den Bereich Äußere Sicherheit und die Vorkonstruktion der Fußgängerschutzmaßnahmen zuständig war sind so einige Ideen von mir in diesem Projekt auch tatsächlich realisiert worden. Daher interessiert mich natürlich noch immer wie die Entwicklung weiterhin verläuft und ob nicht vielleicht doch noch etwas von damals heute wieder neu aufgegriffen wird. Es gibt aus dieser Zeit eine ganze Reihe von Veröffentlichungen mit meiner Beteiligung dazu, nachzulesen in dieser Liste. Es gab auch einen Vortrag auf dem SAE-Kongress 1983 in Detroit, den ich selbst zu diesem Thema gehalten habe.
Man findet unter Forschungsberichte jetzt auch den kompletten Abschlussbericht des Forschungsvorhabens*****, aber ich weise ausdrücklich darauf hin dass nicht mit völliger Sicherheit geklärt werden konnte ob nicht doch noch eventuelle Co-Autoren- oder Firmenrechte bestehen könnten. Es ist natürlich auch in keiner Weise beabsichtigt durch diese Veröffentlichung hier auf meiner Webseite die Leistungen der anderen beteiligten Kollegen und der Firmen (siehe S.4 und 508) irgendwie zu schmälern. Wer also nach fast 35 Jahren doch noch Einwände hat melde sich bitte umgehend, dann wird der Bericht sofort wieder gelöscht. Eine kleine Bildergalerie zum Unicar mit diversen Fotos und Zeichnungen finden Sie unter den Links oben; wird noch erweitert, sobald diese aufbereitet und auch hier eventuelle Rechte Dritter abgeklärt sind. Man findet im Web auch einige neuere Forschungsarbeiten mit Abbildungen des Uni-Car und Zeichnungen der Schutzmaßnahmen, mit den Quellenangaben hat man es mitunter aber nicht so genau genommen und die damaligen Entwickler der Einfachheit halber erst gar nicht mehr erwähnt.
Nachdem das Projekt lange Zeit mehr oder weniger in Vergessenheit geraten war erschien Ende 2018 eine historische Einordung in Form einer 84-seitigen Bachelorarbeit mit einem umfangreichen Zeitzeugeninterview von Prof. Essers, Stuttgart, auf Anfrage erhältlich über "dominik_david@web.de". Die Arbeit enthält auch eine interesante Übersicht über den Verbleib der einzelnen Prototypen und Karosserien. Der Prototyp der TU Berlin scheint sich heute im Museum für Verkehr und Technik zu befinden, wie nachfolgender Link von 2018 zeigt. Zwischenzeitlich stand er auch noch im TECHNOSEUM, falls es wirklich derselbe Prototyp ist.
Interessieren Sie sich vielleicht sogar auch für meine alte Studienarbeit von 1976 über Fußgängerschutzeinrichtungen an Personenkraftwagen? Entwickeln Sie sogar gerade ein Patent dazu?
Sehen Sie einmal hier was es schon so alles gab: Fußgängerschutzeinrichtungen**.
Unter "Ermittlung der dynamischen Steifigkeit von Personenkraftwagen bei simulierten Fußgängerunfällen" finden Sie auch meine damalige Diplomarbeit zum Thema Fußgängerschutz. Um die Zweiradfahrer und die Insassen haben sich die Kollegen von damals an der TU Berlin gekümmert, siehe dazu z.B. den Uni-Car-Abschlussbericht. Auch ein in paar weitergehende Ideen für Forschungsvorhaben hätte ich noch anzubieten, alles von 1983 und sicher längst überholt, oder?
Oder wollen Sie einmal eine Patentschrift dazu lesen, die mich viel Geld gekostet, aber nichts außer guten Ratschlägen eingebracht hat? Ich halte den dort beschriebenen nachgiebigen Frontscheibenrahmen nach wie vor für eine geniale Idee, er konnte am Uni-Car auch realisiert werden, aber was nützt es, wenn niemand sie realisieren oder gar etwas bezahlen möchte? Hier der Link: Patent bzw. die Offenlegungsschrift zum Download:
DE2944753A1. Ich hatte das Patent mit meiner Idee zunächst aus rechtlichen Gründen mit dem Institutsleiter Prof. Appel zusammen angemeldet, später aber allein übernommen und jedoch aus Kostengründen einige Jahre danach auslaufen lassen. Falls sich doch noch jemand findet, der etwas davon übernehmen möchte, hätte ich natürlich nichts dagegen. Ähnlich "erfolgreich" war übrigens eine Gebrauchsmusteranmeldung für einen Aufprallsensor...
Wenn Sie möchten können Sie sich hier auch meine Dissertation** über "Bauweisen und Werkstoffe im Automobilbau"*** ansehen (erstellt 1984/85, veröffentlicht 1986). Ich hatte damals entgegen dem Trend und den Ansichten diverser Professoren und Experten vorhergesagt dass sich der durchschnittliche Kunststoffanteil bei den Pkw´s höchstens noch verdoppeln wird - wie man heute sehen kann hatte ich damit auch Recht. Auch die Versuchstechnik der 80er Jahre für die Fußgängerschutzmaßnahmen an Personenkraftwagen ist sicher ganz interessant. Ein Bestseller ist das 400-Seiten-Buch trotzdem nicht geworden, aber immerhin wurde es im Spiegel zitiert (1986 und 1987) und man findet den Titel noch immer bei Amazon, obwohl es längst ausverkauft ist.
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